
Carsten Schneider wird neuer Bundesumweltminister
6. Mai 2025
Jörg Neigefindt, Vorsitzender der AG60plus.
Die Mitglieder der AG 60plus Erfurt trafen sich am Donnerstag, den 21.05.2025, in der Gaststätte “Übersee” zu einer Veranstaltung zum Thema: “Die Auswirkungen des Klimawandels in Erfurt”.
Als Gäste waren der Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes, Herr Jörg Lummitsch, und vom Gesundheitsamt, Frau Dr. Annett Thau, anwesend. In ihren Eingangsreferaten stellten sie kurz dar, welche Maßnahmen bezüglich Hitzeschutz und Hitzevorsorge in Erfurt bereits vorgenommen wurden und welche Projekte diesbezüglich noch vorgesehen sind.
Durch die Lage Erfurts im Erfurter Becken gibt es einige sogenannte „Hitzeinseln“ innerhalb des Stadtgebietes. Besonders im innerstädtischen Bereich, im Nordwesten und Südosten treten bei Hitzewellen bis zu zehn Grad höhere Temperaturen auf als in anderen Bereichen. Das belastet nicht nur ältere Menschen oder Kleinkinder. An hohen Temperaturen und den damit verbundenen hitzebedingten Gesundheitseinschränkungen leiden inzwischen alle Menschen.
Blauer Tropfen im Schaufenster: Kostenlos Wasser zapfen
In der Innenstadt wurden deshalb Trinkbrunnen aufgestellt. Aber diese reichen bei weitem nicht aus. Das Angebot, sich mit genügend Wasser zu versorgen, wurde durch Refillstationen (Nachfüllstationen für die Wasserflaschen) erweitert. Auch einzelne Geschäfte beteiligen sich inzwischen daran, zu erkennen an dem blauen Wassertropfen im Schaufenster.
In Zusammenarbeit von Umwelt- und Gesundheitsamt wurde eine Broschüre veröffentlicht, in der alle Trinkbrunnen und auch die Refillstationen enthalten sind. Aber um dem Klimawandel aktiv entgegenzutreten braucht es vor allem viel mehr Grün. Dabei spielen nicht nur die Parks eine Rolle, auch die Anforderungen für den Neu- und Umbau in der Stadt müssen geändert werden. Begrünung von Dächern, von Fassaden, von Haltestellen könnten hier helfen. Und Erfurt braucht mehr Bäume, die der Trockenheit standhalten. Mit einem zur Zeit laufenden Forschungsprojekt will man die Baumarten ermitteln, die resilient gegenüber Trockenheit aber auch Kälte sind. Es werden in Erfurt noch immer mehr Bäume gefällt als neue gepflanzt. Das Defizit beträgt zur Zeit 10.000 Bäume. Hier gilt es durch Neubepflanzung resilienter Arten gegenzusteuern.
In der anschließenden Diskussion gab es nicht nur Kritik, wie z.B. nicht funktionierende Springbrunnen, sondern auch konstruktive Vorschläge. So könnte in den Innenstadtplan, erhältlich in der Touristinformation, auch die Standorte der Trinkbrunnen und Refillstationen sowie die öffentlichen Toiletten aufgenommen werden. Dieser wäre dann im Sommer um einen Hitzeplan zu erweitern. Auch eine Verspiegelung der Überdachung von Haltestellen wäre überlegenswert. Sowohl von Herrn Lummitsch als auch von Frau Thau wurden die Vorschläge wohlwollend aufgenommen und sollen in die weiteren Planungen für den Hitzeschutz und die Hitzevorsorge in der Stadt Erfurt einfließen.